Seit 22 Tagen habt ihr nichts mehr von mir gehört. Dies hat seine Gründe! Es liegt eine extrem harte Zeit hinter mir. Hier eine kleine Zusammenfassung:
Tag 1 + 2 nach der Stammzelltransplantation wird jeweils Thymoglobulin (ATG (rabbit) 3.75mg/kg) - das ist ein Abwehr-Protein, welches unter anderem aus Kaninchen-Blut besteht, verabreicht. Falls in meinen gereinigten Stammzellen noch T-Zellen vorhanden sind, müssen diese definitiv zerstört werden. Die alten Zellen haben einen "Systemfehler". Sie greifen meine Nerven an, anstatt nur "Feinde" wie. z. B. Grippeviren zu vertreiben. Darum ist das der Moment, die T-Zellen endgültig in die Flucht zu schlagen, damit nachher ein neues gesundes Immunsystem entstehen kann. Ich kann nur sagen, die Ninja-Kaninchen haben sich um ihr Leben geprügelt! ;-) Ich habe unglaubliche Nebenwirkungen gehabt.
Kleine Auflistung: Schüttelfrost, Fieber, Atemnot, sehr niedriger Blutdruck (74/47), Herzrasen (Puls von 144) - Die Infusion (2x 10h) musste sogar einen Tag gestoppt und um einen Tag verschoben werden. Es ging einfach nicht mehr. Ausserdem habe ich extrem starken Durchfall bekommen. Ich konnte das Bett 7 Tage nicht mehr verlassen.
Tja, dann war es so um den 21. Dezember als es mit den Fieberschüben los ging. Meistens gehen Abend hatte ich zuerst eine Stunde kalt, oftmals mit Schüttelfrost und danach Fieber. Das hat sich bis Ende Jahr so gehalten. Auch vor Weihnachten ist leider noch eine weitere Komplikation hinzugekommen - nämlich eine Mukositis. Das ist eine Entzündung der Schleimhäute im Mund, Hals, Speiseröhre und Verdauungstrakt. Mein Körper ist so geschwächt gewesen, dass mich das voll erwischt hat. Essen und Schlucken sind unglaublich schmerzhaft. Seit 30.12. habe ich sogar eine Dauer-Morphin-Infusion. Anders ist es nicht auszuhalten. Zudem werde ich seitdem auch künstlich ernährt, da ich seit Mitte Chemo (ca.10.12.18) nicht mehr esse und trinke.
Aja, an Silvester sind meine Haare wieder ganz ausgefallen.
Kurz vor dem Jahreswechsel musste ich auch noch die Abteilung wechseln. Das war ein Stress für mich! Ich habe kein Einzelzimmer mehr. Zum Glück habe ich es zu einer sehr netten Zimmernachbarin getroffen.
Tja und jetzt?! Warte ich jeden Tag darauf, dass sich meine Blutwerte verbessern. Ich warte besonders auf die Neutrophilen. Sie sind eine Untergruppe der weissen Blutkörperchen (Leukozyten). Sobald sie ansteigen, müsste es mir rasch besser gehen. Meine Schleimhäute werden sich regenerieren, die Energie kommt zurück und das allgemeine Wohlbefinden steigt wieder. Aktuell ist mein Blutdruck echt tief und mir ist oft übel... Normalerweise erholen sich die Zellen ab Tag 10 - 15. Ich bin jetzt bei Tag 22 und meine Zellen sind weiterhin tief. Ich bleibe bestimmt nochmals eine Woche im Spital....
Liebi Barbara
ig dänke sooo viel a di. habe das gefühl, dass du kämpfen musst wie eine löwin?!?
du schaffst diese tortur, davon bin ich fest überzeugt. schicke dir ganz viel kraft und denk daran. ausserhalb der "sperrzone" sind ganz viele menschen die an dich denken.
*liebumarm
anita