Seit dem 10. März bin ich nun in der Reha-Klinik in Valens, seither hat sich vieles getan! Aber der Reihe nach: Wie habe ich es schlussendlich in die Reha geschafft? Es gibt zum Glück private Firmen wie die MoPi.ch, welche medizinische Transporte vornehmen. Alle Fahrzeuge sind mit Defibrillatoren, Sauerstoff und Material zur notfallmedizinischen Erstversorgung ausgestattet. Zwei freundliche Männer haben mich zu Hause abgeholt, im Rollstuhl die Treppe hinunter getragen und danach sicher nach Valens gefahren. Ich bin sehr froh gewesen, dass es diese Möglichkeit gegeben hat. Ein Transport mit der Ambulanz wäre 3x teurer gewesen....
In der Reha angekommen, ist schon das Sitzen im Speisesaal eine grosse Herausforderung. Mein Rücken ermüdet schnell und schmerzt. Trotzdem konnte ich mich bereits nach 2 Tagen selbstständig durch mein Zimmer bewegen. Mittlerweile gehe ich ohne Begleitung mit dem Rollator zum Essen. Ausserdem übe ich mit meiner Physiotherapeutin fleissig Treppen steigen. Das hat auf Anhieb erstaunlich gut geklappt. Am Freitag habe ich es sogar geschafft, mit ihr die 714 Meter um die Klinik ohne Gehhilfe zu gehen. Es hat viele Pausen und lange 23 Minuten gedauert. Dennoch ist es ein tolles Gefühl und die Rückenschmerzen danach wert gewesen! ;-)
Momentan habe ich ca. 4 Therapien pro Tag. In der Physiotherapie sind nebst dem Gehen auch Rumpf- oder Stabilitätsübungen oder speziellen Übungen für Hüfte, Waden und Füsse ein Thema. Im Mobilitätstraining geht es um den Kraftaufbau. Ich trainiere aktuell mit Gewichten von 1 - 6 kg (Arme 1kg, Beine 4kg, Rumpf 6kg) und das bringt mich ziemlich an meine Grenzen. Ich bin jedes Mal total ausser Atem. Auch das Ergometertraining auf dem Velo ist ein Kraftakt. Nach 20 Minuten bei 20 Watt ist definitiv Schluss. Glücklicherweise gibt es auch weniger intensive Therapien wie Hirnleistungs-, Beckenboden- und Ergotraining und Vorträge oder Gespräche mit Therapeuten und Ärzten.
Damit mir nicht schon vormittags die Puste ausgeht, werde ich im Rollstuhl zu den verschiedenen Behandlungen gefahren. Eine Strecke ist ca. 170 Meter... ja, ja, die Wege in Valens sind lang. Wahrscheinlich wird es noch eine ganze Weile dauern, bis ich selbstständig den ganzen Tag zu Fuss unterwegs sein kann. Kraft und Kondition zurück zu bekommen, ist echt ein hartes Stück Arbeit. Es braucht viel Geduld und Wille!
Die Ernährungsberaterin hat bei mir eine BIA-Körperanalyse durchgeführt. Ich habe nach dem Gewichtsverlust noch 15 kg Muskeln, normal wären ca. 25 kg. Es gibt also einiges zu tun. Viele Kalorien würden helfen. Leider ist Essen weiterhin schwierig...es macht mir wenig Freude. Zur Ergänzung erhalte ich Calogen-Shots, einen Protein-Shake und mehrere Zwischenmahlzeiten. Trotzdem habe ich am Ende des Tages immer zu wenig gegessen.
Ich werde bestimmt noch einige Zeit in Valens bleiben. Das ist nicht immer einfach, doch solange ich Fortschritte mache, will ich unbedingt dran bleiben.
Bilder von links nach rechts:
1. der Hausberg Calanda direkt vor meinem Fenster
2. das Spezialfahrzeug von der MoPi.ch für den Liegendtransport
3. Rehazentrum von aussen
4. Mama mit Therapie-Pferd Bilboa
5. Nochmals Bilboa ;-)
6. "Reha-Katze" Schnurli
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